Gori / Georgien: Home of Stalin und echte Freunde

Wir stiegen in Achalziche um und fuhren quer durch Georgien nach Gori. Wir sind sogar durch Borjomi gefahren, dort kommt das gleichnamige geniale Mineralwasser her, dieses möchte ich in meinem Leben echt nicht mehr missen. Leider sind wir da nur durchgefahren und konnten die Quelle nicht besuchen. Nach 2-3 Stunden Fahrt kamen wir am ziemlich schäbigen Busbahnhof in Gori an und machten uns auf den Weg zur Innenstadt.

Auf irgendeiner Internetseite wurde das Hotel „Georgia“ empfohlen, genau neben dem Stalinmuseum. Dort buchten wir ein Zimmer und wärmten uns erst mal auf. Das Hotel ist nicht empfehlenswert. Es gibt kein Essen, auch kein Frühstück und das Hotel wurde wahrscheinlich unter Chruschtschow zum letzten Mal renoviert.

Sveta, Aika und Mariam

Sveta, Aika und Mariam

Dann gingen wir auf Entdeckungsreise in die Stadt. Gori hat eigentlich nicht so viel zu bieten: Das Stalinmuseum, ein Heimatmuseum, eine Festung. Aber ich finde die Berge außen herum sehen sehr zum wandern einladen. Außerdem befindet sich ca. 5 Kilometer von Gori entfernt die spektakuläre Höhlenfestung Uplisziche.

Sehr zu empfehlen ist das Café „Art house“ in der Stalinstraße, dort gibt es Kuchen, Chatchapurri und Pizza. Da wir mit dem Hotel „Georgia“ nicht zufrieden waren, haben wir die Wirtin nach einer Unterkunftsmöglichkeit gefragt. Diese hat uns dann einen Kontakt gegeben, der der Anfang einer echten Freundschaft war: Sveta!

Sveta hat eine kleine aber sehr feine Pension, die Chefin kocht für die Gäste, es gibt Wifi und Sveta hat den stärksten Tschatscha, den ich je getrunken habe. Wir waren jetzt schon mehrere Male bei Sveta und ihrer Tochter Mariam – wir sind, wie gesagt, echte Freunde geworden.

Das Stalin-Museum in Gori

Berühmtester Sohn der Stadt ist natürlich Josef Dschughaschwili aka. Stalin. Deswegen hat man ihm hier ein ganzes Museum gewidmet. Um sein Geburtshaus wurde zum Schutz eine Art griechischen Tempel gebaut und sein Privat-Bahnwagon ist ausgestellt. Das Stalinmuseum lohnt einen Besuch, auch wenn ich gegen Ende den guten Herrn mit dem schönen Walross-Schnauzer nicht mehr sehen konnte. Es ist wirklich alles von ihm ausgestellt, unter anderem kann man sein Klo im Wagon anschauen. Damit ihr das nicht selbst müsst, hab ich es fotografiert 🙂



In Gori sind im Jahr 2008 während des Konflikts mit Russland um Ossetien Bomben eingeschlagen und es gab Tote. Jetzt ist Gori, obwohl nicht weit weg von der ossetischen Grenze 100% sicher. Der Stadtbereich vor der Festung wurde neu gemacht und sieht echt schön aus.

Die Höhlenfestung Uplisziche bei Gori

"Geheimgang" zum Flußufer Ulisziche

„Geheimgang“ zum Flußufer Ulisziche

Wir haben uns einen Taxifahrer genommen und sind nach Uplisziche gefahren. Wir waren überwältigt. wir waren ja erst 2 Tage zuvor in Wardsia, doch Uplisziche fand ich noch eindrucksvoller. Die Festung ist riesig und hatte mehrere tausend Einwohner. Sie wurde im 13. Jahrhundert von den Mongolen erobert und zerstört, besiedelt ist der Ort seit der Bronzezeit. Sehr beeindruckt hat mich vor allem der „Geheimgang“ zu Flussufer, den habe wir beim Abstieg zufällig entdeckt, der ist etwas versteckt. Es gibt eine Apotheke, Versammlungsräume, eine Kelter, ein Abwassersystem – also alles, was eine zivilisierte Stadt braucht. Man kann ein bisschen klettern und man entdeckt hinter jeden Ecke etwas Neues und Interessantes Bei der Festung gibt es ein tolles Museum und oben auf dem Berg steht eine Kirche – nur Schade, dass sie am Tag unseres Besuches geschlossen war.

 

 

 

Aussicht auf Ruinen am Fluss Kura / Uplisziche

Aussicht auf Ruinen am Fluss Kura / Uplisziche

Mongolisches Relief / Uplisziche?

Mongolisches Relief / Uplisziche?

 

Uplisziche mit Kirche

Uplisziche mit Kirche

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem sehr komfortablen Zug wieder zurück ans Schwarze Meer nach Batumi.

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